Franz Fischer

deutscher Chemiker; 1925 mit Hans Tropsch Entwickler der Benzinsynthese zur künstlichen Herstellung von Treibstoffen (Fischer-Tropsch-Synthese); u. a. Gründungsdirektor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr 1913-1943

* 19. März 1877 Freiburg/Br.

† 1. Dezember 1947 München

Wirken

Franz Fischer wurde am 19. März 1877 in Freiburg i.Br. geboren. Er studierte in seiner Vaterstadt, in München und Gießen Elektrotechnik und Elektrochemie, beschäftigte sich mit weiteren eingehenden Studien auf diesem Gebiet bei Moissan in Paris, bei Ostwald in Leipzig und bei Emil Fischer in Berlin, promovierte 1899 und war dann Assistent und Privatdozent in Freiburg und Berlin. Im Jahre 1911 erhielt er eine ordentliche Professur für Elektrochemie an der Technischen Hochschule von Charlottenburg und übernahm dann 1914 das damals neugegründete Kaiser-Wilhelm-Institut für Kohleforschung in Mühlheim (Ruhr), dessen Leiter er fast 30 Jahre lang war.

F. war auf dem Gebiet der Kohleforschung mit grundlegenden Arbeiten über Tieftemperaturverkokung, Druckoxydation, Theorie der Steinkohlebildung aus Lignin etc. hervorgetreten. Besondere Bedeutung haben seine gemeinsam mit Dr. Hans Tropsch durchgeführten Untersuchungen über neue Herstellungsmöglichkeiten von Motorbetriebsstoffen, deren Resultat zunächst die Gewinnung des sogenannten "Synthol" war, eines Betriebsstoffes, der sich für motorische Zwecke als sehr geeignet erwies. Die nächste von beiden Forschern gemachte Entdeckung war die Herstellung von Benzin, Petroleum ...